
Zum ersten Mal gab es am Donnerstag und Freitag vor Allerheiligen die Gelegenheit, mit Menschen am Friedhof St. Sebastian und St. Martin ins Gespräch zu kommen. Wir wollen damit Akzente setzen, dass die Friedhofsbesucher:innen merken, es gibt seitens der Pfarre Personen, bei denen man seine Anliegen loswerden kann oder über die Trauer um den Verlust von geliebten Menschen ins Gespräch kommen kann. Es war uns ein Anliegen, da zu sein, uns Zeit zum Zuhören zu nehmen, auch in dieser „stressigen Zeit“. Die Besucher:innen haben dieses Angebot gerne wahrgenommen und waren sehr dankbar, sich über ein paar Erinnerungen an gemeinsam verbrachte Zeiten mit den Verstorbenen, auszutauschen.
„Ich konnte nicht trauern, als meine Mutter starb“, stellte ein Gesprächspartner fest. „Ich hatte eine gute Beziehung. Es war alles geregelt. Was meinst du?“ Es entwickelte sich ein längeres Gespräch über Erfahrungen von Trost und Trauer. Jede und jeder trauert anders. Man kann auch nicht sagen, dass die Trauer einen fixen Verlauf hätte. Sie wird vielfältig erlebt. Manche trauern unmittelbar nach dem Tod eines Menschen, in denen die Tränen wie Bäche fließen. Manche können in der ersten Phase überhaupt nicht trauern, sondern erleben diese zu einem späteren Zeitpunkt – ungeplant und unerwartet. Die Trauer hat viele Gesichter. Sie wird und darf unterschiedlich sein.
Trost kann vor allem dann wachsen, wenn Menschen nicht allein gelassen werden. In diesem Gespräch stellten wir gemeinsam fest, dass es tröstlich ist, wenn der Abschied möglichst versöhnt geschieht und im Besonderen die Abschiedsfeier versöhnend wirkt.
Spannend sind immer wieder die Geschichten über Menschen, die auf dem Friedhof die letzte Ruhe gefunden haben. Manchmal muss man lachen, manchmal macht es betroffen und oft bleibt nur das Staunen darüber, was Menschen geleistet oder getragen haben.
Dieses Angebot der „Friedhofsgespräche“ wird es in Zukunft wieder geben. Wir freuen uns auf viele herzliche Begegnungen und schöne Gespräche über „Gott und die Welt“.